Die sieben schönsten historischen Radrundfahrten Italiens

Dann dürfen Sie sich auf keinen Fall unsere Auswahl der sieben schönsten historischen Radrundfahrten Italiens entgehen lassen. Rauf auf den Sattel!

Es gab eine Zeit, in der sich der Radsport auf Schotterwegen abspielte. Eine Zeit, in der es keine Nahrungsergänzungsmittel und Aminosäuren gab, sondern Gemüsesuppe, Tortelli, Wurstwaren und Rotwein. Nennen Sie sie nicht Rennen, denn hier gewinnt jeder, wichtig ist einzig und allein, „dabei gewesen zu sein“. Ohne deshalb jedoch die Mühen und Anstrengungen zu vergessen, die Essenzen eines Sports, der auch Metapher des Lebens ist.

1997 ist die l’Eroica aus der Taufe gehoben worden. Sie ist mittlerweile zu einem Lifestyle-Phänomen geworden, das auch andere Events im Vintage-Stil inspiriert hat.

Wir werden einige der etwa 100 Veranstaltungen aufführen, die in der Nähe unserer Bike Hotels stattfinden. Wir wollen keine Rangliste aufstellen, sondern möchten Ihnen nur ein paar Anregungen geben, die Sie auf Wunsch online vertiefen können.

L'Eroica

Ort: Gaiole in Chianti (Siena)
Länge: 209 km

Die als Woodstock des historischen Radsports bezeichnete L’Eroica von Gaiole in Chianti ist eine schweißtreibende, staubige, faire, zeit- und grenzenlose Art des Radfahrens und Zusammenseins, bei der Weinberge, Gemüsesuppe und Wein, historische Fahrräder, Ledersättel, gebogene Trainingsbügel und Baumwolltrikots im Belle-Époque-Stil in diesem Radsportparadies zwischen Chianti-Gebiet und Val d’Orcia den Ton angeben.

Bereits seit der ersten Auflage vor 18 Jahren hat die L’Eroica sich von einer simplen Ausfahrt unter Freunden in ein Großevent verwandelt, das mittlerweile zum internationalen Label mit einem in die ganze Welt exportierten Format geworden ist: England, Spanien, Kalifornien, Südafrika, Japan, Limburg, Punta del Este und Italien mit der L’Eroica Primavera.  Die Visitenkarte ist jedoch stets die gleiche: Wiederentdeckung des positiven Aspekts von Mühe und Einsatz sowie Spaß an der Herausforderung.

Wenn Sie sich nicht „heldenhaft” genug fühlen, die 209 km mit einem Höhenunterschied von über 3.700 m auf vorwiegend hügeligem Terrain und Schotterstraßen zu bewältigen, keine Angst, die L’Eroica wird über diverse Streckenlängen ausgetragen: eine Spazierfahrt über 46 km Länge, um die „heroische“ Atmosphäre einzuatmen; das „Einfallstor“ zum Mythos der L’Eroica über eine Distanz von 75 km; die Chianti-Classic-Tour und die mittellange Strecke von 130 bzw. 135 km Länge. Die Wahl liegt bei Ihnen!

L'Intrepida

Ort: Anghiari (Arezzo)
Länge: 120 km

Schauplatz jener Schlacht, die die Grenzen der Toskana neu absteckte, scheint der mittelalterliche Ort Anghiari einem Gemälde entsprungen zu sein: auf einer Hügelkuppe thronend, mit Häusern aus Stein, einem Glockenturm, der wie ein Wachposten über das Tal blickt, auf und ab führenden Straßen und Weinbergen, wohin das Auge sieht. Hier ist die L’Intrepida zu Hause, die drei Streckenvarianten aufweist: die klassische über 42 km, die Langstrecke über 85 km und der Intrepido über 120 km Länge. Was die L’Intrepida so außergewöhnlich macht, sind nicht die Teilnehmerzahl und die Radsportgrößen, die sich zu diesem Event einfinden, sondern die landschaftliche Schönheit, die Qualität der Verpflegung und die historische Bedeutung der Orte, die dabei passiert werden: von der Ebene, wo am 29. Juni 1440 die berühmte Schlacht von Anghiari ausgetragen wurde, bis zu den Dörfern, in denen Michelangelo (Caprese) und Piero della Francesca (Sansepolcro) das Licht der Welt erblickten.

Und wie die Organisatoren sagen: „Holen Sie einfach Ihr altes Fahrrad heraus, kleiden Sie sich zeitlos und radeln Sie in die Geschichte”.

La Polverosa

Ort:Montechiarugolo (Parma)
Länge: 108 km

Wenn wir Tortelli, Wurstwaren und Lambrusco sagen, was fällt Ihnen dann ein? Uns die einladende und gastfreundliche Stadt Parma, die das Zentrum der Poebene bildet, und nur wenige Kilometer entfernt, in Montechiarugolo, befindet sich der Startplatz der La Polverosa. Zwischen Burgen, Festungsmauern, Kirchen und mit Fresken geschmückten Kirchen wie auch Adelspalästen zieht sich die Strecke hin, die alljährlich mit einigen erneuerten Abschnitten aufwartet: 45 km die kurze Strecke, 81 km die mittlere und 108 km die lange, die über Feldwege führen, von denen viele den Asphalt überlebt haben und in die unberührtesten und malerischsten Winkel der Landgebiete um Parma vordringen, bis die ersten Hügelausläufer erreicht sind, von denen man weitreichende Panoramen über die umliegenden Täler genießt.

La Moserissima

Ort: Trento
Länge: 58 km

Zu Ehren von Francesco Moser und seiner Familie, die seit den fünfziger Jahren bis heute Radsportgeschichte geschrieben hat, möchte die internationale Radrundfahrt La Moserissima das Ausüben von Rennrad-Oldtimer-Fahrten wie auch die zahllosen Attraktionen der Stadt Trento und ihrer Umgebung fördern. De facto sind die Strecken mit der Unterstützung von Francesco Moser entworfen worden und verlaufen durch das Etschtal, an deren Ufern sich ein dichtes Netz von Radwegen und malerischen Schotterstraßen entlangwindet und die es erlauben, die in die üppige Naturlandschaft eingebetteten charakteristischen Orte und Weiler zu erkunden. Natürlich mangelt es entlang des Streckenverlaufs nicht an Erfrischungsständen, an denen „historische” Getränke und gebietstypische Erzeugnisse gereicht werden. Lassen Sie sich ruhig Zeit und gönnen Sie sich einen Besuch des Radsportmuseums in der Gemeinde Gardolo di Mezzo und, warum nicht, einen Umtrunk mit dem „Sheriff” an dem in dieser Ortschaft vorbereiteten Verpflegungsstand.

La Mitica

Ort: Castellania (Alessandria)
Länge: 88 km

Im allgemeinen Sprachgebrauch genügt es, die magischen Worte „Fausto Coppi” auszusprechen, um in der kollektiven Vorstellungswelt vieler Zweiradfans eine ganze Radsportepoche und die denkwürdige Rivalität mit Gino Bartali heraufzubeschwören. Dies ist der richtige Moment, um einen Sprung in die Geschichte zu wagen. Wo? Auf den Straßen der Brüder Coppi und damit durch die Weingärten von Barbera und Cortese. Die erste Hälfte der Strecke verläuft etwas lockerer, fährt das Museo dei Campionissimi in Novi Ligure, Stadt des Costante Girardengo, und danach die Stadt Tortona an, gefolgt von den Steigungen von Berzano, Sarezzano und Rampina-Passo Coppi – ein Schotteraufstieg, der zum Symbol dieser Radrundfahrt geworden ist, da er jene Freude am Radsport vermittelt, wie man sie in früheren Zeiten zu verspüren mochte. Man kommt nicht umhin, die wunderschönen Landschaften zu bewundern, mit den Hügeln, die auf die wie ein alter Garten bestellte Ebene blicken, den Weinbergen und den Obstgärten, aber auch Kirchen und Türmen, Gutshöfen und Villen.

L'Imperiale

Ort: Roma
Länge: 65 km

In einer außerordentlich reizvollen Stadt, wo die Zeit stillzustehen scheint, defilieren Fahrräder aus unterschiedlichen, aber zeitlosen Epochen, in denen die Geschichte des Sports geschrieben wurde, und nicht nur das. Faszination, Tradition und Modernität finden sich in der „L’Imperiale” gelungen vereint. Ein Schauspiel von seltener Schönheit in einer Stadt wie Rom mit ihrer tausendjährigen Geschichte, ihrem Kunstreichtum, historischen Stätten, Zentrum der Christenheit und Hauptstadt Italiens: Abfahrt am Forum Romanum über die Appia Antica, einst Jagdgrund für die Champions im Giro del Lazio, dem Klassiker unter den Radsportevents, und anschließend Porta San Sebastiano, Parco della Caffarella. Radsport wie aus alten Zeiten, bisweilen auch auf Bodenbelägen aus alten Zeiten.

La Emilio De Marchi

Ort: Conegliano (Treviso)
Länge: 90 km

Als Heimat des Prosecco mit DOCG-Gütesiegel vereinen die Hügel der Alta Marca Trevigiana die Stätten der Kunst mit jenen der weinkundlichen Kultur und des „Savoir vivre“ – hier, wo der Duft des Weines die Touristen und Radsportfans durch Weinberge, kleine Dörfer und Zeugnisse aus dem Mittelalter begleitet. De facto ist die Strecke in eine wunderschöne Hügellandschaft eingebettet, die durch die Vielzahl an Weingärten in den Gemeinden Refrontolo und San Pietro di Feletto besticht, wo ausgezeichnete Proseccos und Rotweine angebaut werden. Selbstverständlich mangelt es nicht an einigen Kultstätten des Radsports wie Colle Umberto, wo Ottavio Bottecchia geboren wurde, oder Dörfern von rarer Schönheit wie Cison del Valmarino, das zu einem der schönsten Italiens gehört. Lassen Sie Ihrem Rad freien Lauf!

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