Nennen Sie sie nicht einfach „Hügel”

Wir befinden uns im Piemont, im Norden Italiens. In der Heimat der Berge, wie der Name selbst verrät, „ai pie-di dei monti“ („am Fuß der Berge“). Voraussetzungen für niveauvolles Radsportvergnügen gibt es hier mehr als genug, nicht nur wegen der territorialen Beschaffenheit dieser Region, sondern auch, weil sie von der Alpenkette mit den höchsten Gipfeln umgeben ist, die etwas für echte Kletterexperten sind. Zum Piemont gehören Radsportchampions vom Kaliber eines Fausto Coppi und eines Costante Girardengo; die Orte, an denen sie sich auf ihre Radsportkarriere vorbereitet haben und die für die Geschichte des Rennradsports von großem Belang waren; und schließlich die zahlreichen Etappen des Giro d’Italia. Mit anderen Worten: Diese Region ist durch und durch zum Radsport berufen.

Auf diesen Straßen zu touren, ist eine Erfahrung, die in Ihrer Erfolgsbilanz keinesfalls fehlen sollte. Auf diesen Straßen zu fahren heißt auch, sich auf Entdeckungsreise geschichtsträchtiger und charakteristischer Orte zu begeben, wo die landschaftliche Vielfalt, aber auch die einzigartigen kulinarischen Genüsse der gebietstypischen Produkte den Ton angeben.

Heute wollen wir zusammen mit Ihnen einige der berühmtesten Hügel erkunden: Unterschätzen Sie sie lieber nicht, sie sind etwas für echte Kletterexperten. Sind Sie bereit, uns zu folgen?

Die Hügel von Coppi

Colli di Coppi

 

Das Gebiet zwischen den Gemeinden Tortona, Novi Ligure und Volpedo mit Castellania in der Mitte hat eine ganz klare Berufung: Es ist die Heimat des Radsports und seiner Champions. Hier befinden sich die so genannten „Colli di Coppi”, d.h. Anstiege, wellige Straßen und Strecken mit leicht ansteigenden Teilen, auf denen Fausto Coppi sein Training absolvierte. Diese Hügel zu erklimmen heißt, in eine ganz erstaunliche Landschaft einzutauchen, zu der auch die vielen Feldwege gehören, die die Weinberge dieses Gebietes durchziehen und wo der Mythos des „Weltmeisters der Weltmeister“ weiterlebt.

Colle delle Finestre

Colli di Coppi

 

Länge: 18,6 km (von Susa aus)
Max. Steigung: 14%
Mittlere Steigung: 9,1%
Schwierigkeitsgrad: 1.692 m
Höhe: 2.178 m slm

Die im Naturpark Orsiera-Rocciavrè gelegene ehemalige Militärstraße, die bis vor wenigen Jahren mit dem Fahrrad unbefahrbar war, zieht sich wie eine gleichmäßige Rampe mit durchschnittlichen Neigungen von 9 % nach oben. Die ersten 11 km verlaufen auf Asphalt, die letzten 8 komplett über Schotter, womit dieser Anstieg an den Radsport früherer Zeiten erinnert, ein Hauch von Heldentum, das Reminiszenzen an die Unterfangen der Radsportgrößen der Vergangenheit wachwerden lässt. Führen Sie ein paar Fahrradschläuche als Ersatz mit sich, der Schotter könnte ein paar unangenehme Überraschungen bereithalten.

Colle del Sestriere

Colli di Coppi

 

Länge: 11 km
Max. Steigung: 14%
Mittlere Steigung: 6%
Schwierigkeitsgrad: 689 m
Höhe: 2.023 m slm

Es gibt mehrere Hänge, um den Colle del Sestriere zu erklimmen. Wir empfehlen Ihnen die Strecke über Cesana Torinese. Der Anstieg beginnt mit zwei weit ausholenden Kurven durch den Wald und Umfahrung des Monte Crouzore bei Steigungen von knapp 10 %. Gerade genug Zeit, um auf einer Strecke mit leicht ansteigenden Teilen Atem zu schöpfen, bevor die Straße wieder nach oben zieht und der Gipfel in 2.023 m Höhe ü.d.M. endlich erreicht ist.

Colle di Superga

Länge: 4,5 km
Max. Steigung: 18%
Mittlere Steigung: 9%
Schwierigkeitsgrad: 424 m
Höhe: 634 m slm

Hierbei handelt es sich um den berühmtesten und einen der härtesten Anstiege unter denen über eine Distanz unter 5 km. Eine Art „Direktverbindung” zwischen Turin und Superga. Wenn da nur nicht diese mörderischen Steigungen wären: Die mittlere liegt bei 9 % und die maximale um 18 %. Im Gegensatz zu anderen Aufstiegen lässt Sie dieser in diversen Abschnitten zu Atem kommen, die letzte Rampe vor dem Vorplatz der Basilika wird Sie allerdings auf eine knallharte Probe stellen.

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