Wir sind noch immer dabei, diejenigen zu trösten, die abgestiegen sind …

Die Faszination, die der Comer See ausübt, ist seit Jahrhunderten ungebrochen. Die malerische Landschaft, die unberührte Natur – von der Ebene bis zu den Bergen –, das azurblaue Wasser des Sees, die grünen Täler mit ihren Wäldern und blühenden Wiesen, die prachtvollen Villen.

Politiker, Schauspieler, Sportler und einfache Touristen sind gleichermaßen von dem markanten Charakter des Sees und seiner besonderen Atmosphäre begeistert.

Auch wer sich nicht im Radsport auskennt, hat ganz sicher schon von der Lombardei-Rundfahrt (dem klassischen Rennen der fallenden Blätter), der Mailand-Sanremo und dem Giro d’Italia gehört: Radsportlegenden, die Teil unserer Kultur sind. Und genau hier kommt die traditionell im Herbst stattfindende Lombardei-Rundfahrt durch, die von Fausto Coppi so geliebt wurde und die er fünfmal (bei vier Siegen in Folge) zu gewinnen vermochte.

Um alle Kultorte der Radsportfans in dieser Gegend kennen zu lernen, bedarf es Zeit und einiger Tipps. Aber das dürfen Sie getrost uns überlassen.

Muro di Sormano

Länge: 1.8 km
Durchschnittliche Steigung: 8%
Höhenmeter: 148 m
Schwierigkeitsgrad: ****

Der als „härtester Radweg der Welt” bezeichnete Muro di Sormano ist bei Radsportlern der Umgebung für seine unmöglichen Steigungen (mit Spitzen bis 24 %) berüchtigt. Der Anstieg wurde anlässlich der Lombardei-Rundfahrt eingeführt, um das Rennen selektiver zu machen: die richtige Entscheidung, wie sich herausstellte, waren doch viele Profis gezwungen, abzusteigen und den Anstieg zu Fuß zu meistern.

Der Anblick allein schon ist eindrucksvoll. Auf dem Asphalt macht sich jeder Höhenmeter bis ins Mark bemerkbar, und, an der Wand angekommen, wird Sie ein auf die Straße gepinselter Ausspruch von Gino Bartali willkommen heißen:

Ein Radrennfahrer hat keine Alternative. Am Fuße der Mauer angekommen, muss er mindestens zehn Minuten Vorsprung haben, denn sollte er sie zu Fuß bewältigen müssen und dafür eine Viertelstunde mehr benötigen als diejenigen, die im Sattel bleiben, kommt er mit fünf oder sechs Minuten Verspätung oben an, sodass er noch hoffen darf”.

Ghisallo Pass

Länge: ca. 10 km
Durchschnittliche Steigung: 5%
Höhenmeter: 541 m
Schwierigkeitsgrad: ***

Das, was den Radsport mit dem Ghisallo verbindet, ist eine lange und passionierte Erfolgsgeschichte, Zeitzeuge sensationeller Herausforderungen, die von der  Lombardei-Rundfahrt bis zum Giro d’Italia reichen. Der Pass liegt in 754 m Höhe; wir empfehlen Ihnen den Aufstieg von Bellagio, der sich über eine Distanz von rund 10 km erstreckt …, aber niemals wird es einen schöneren Moment geben als den, in dem Sie die in den Stein geritzte Inschrift im Hauptraum des Museums gelesen haben: „Omnia Vincit Amor”, Liebe besiegt alles.

Radsportmuseum Ghisallo

Besonders verbreitet unter den in- und ausländischen Radsportchampions ist der Brauch, die eigenen Erinnerungsstücke der Wallfahrtskirche Madonna del Ghisallo zu verehren. In den neunziger Jahren waren es mittlerweile derart viele, dass sie in der kleinen Kirche keinen Platz mehr fanden. Das gab den Anlass zur Planung des Museums. Heute können hier historische Raritäten, Fotos, die von Bartali, Coppi und Merckx für ihre Siege bei der Tour de France benutzten Räder, das von Moser für seinen Stundenrekord verwendete Spezialrad, aber auch Kleidungsstücke  bewundert werden, wie die weltweit größte Sammlung von Rosa Trikots, was dem Projekt Giro for Ghisallo zu verdanken ist, das es möglich gemacht hat, mehr als 50 echte Maglie Rosa – aus den dreißiger Jahren bis heute – zu sichern und auszustellen.

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